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Das Schreiben eines Clean- Kletterführers…

Mieville
« von 26 »

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…hat mich und Tim die letzten zwei Jahre intensiv beschäftigt. Obwohl ich viele der anspruchsvollen Routen schon selber kannte, wollten wir den Führer auch mit möglichst vielen, einfacheren und gut zugänglichen Routen ergänzen. Oft waren die Recherchen vor Ort enttäuschend: Die Routen waren zu dreckig, nicht gut Absicherbar oder bereits zugebohrt. Als Clean Kletternder hat man es definitiv nicht einfach in der Schweiz. Obwohl das Potential gross wäre! Umso grösser die Freude, wenn wir endlich auch mal eine richtige Perle entdecken konnten!

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Clean Climbing Kurs Meiringen


Wegen dem unsichren Wetter fand dieser Kurs zum ersten Mal in Meiringen statt. Erstaunlich wie gut sich auch hier die Routen selber absichern lassen. Nach einem ersten Übungstag vergassen schon bald alle das suchen nach dem nächsten Bohrhaken und liessen sich von den natürlichen Felsstrukturen führen.  Ein tolles und lehrreiches Wochende.

Clean Climbing Kurs mit Kletterlehrer Silvan
Infos und Buchung

 

Grünpunkt Klettern

Mühe hat, wer in der Schweiz cleane Kletterrouten sucht. Im alpinen Bereich finden sich solche , vorausgesetzt man scheut keine langen Zustiege. Die schönsten Base Climbs sind aber alle gebohrt, auch wenn es reine Rissklettereien sind. Hieraus lässt sich auch die Erschliesser – Ethik bei Mehrseillängenrouten ableiten: Wenn es nicht schwer ist, dann muss selber abgesichert werden. Unkonsequenterweise sind aber auch Schlüsselstellen in Rissen eingebohrt, weil der Erstbegeher das Vertrauen in die Klemmgeräte nicht voll hat, wenn er selber am Limit ist.

Alpiner Standplatzbau

Warum mobile Sicherungsgeräte?

Der Bohrhaken ist in der Schweiz älter als der Friend! Deshalb ist das sogenannte Cleanclimbing eine Nische im heimischen Bergsport. Eine Linie kann unendliche Male mit Klemmgeräten begangen werden, einmal einbohren jedoch genügt um den Charakter wesentlich und nachhaltig zu ändern. Da der Bohrhaken eine sehr breite Akzeptanz hat, stört dies auch fast niemanden.

Aus diesen Gründen wäre die Frage „Warum NICHT mobile Sicherungsgeräte?“ auch nicht angemessen. Es ist aber eine Tatsache, dass die Begehung einer Kletterei ohne Bolts ein ganz anderes Gefühl ist: Auf einmal ist die niedliche 5c eine Ernsthafte Begehung auf deren Gelingen wir mit vielmehr Zufriedenheit reagieren! Die Auseinandersetzung mit dem Fels und der Linie ist viel Intensiver und auch Zeitaufwendiger. Es findet ein wesentliches Umdenken in der ganzen Kletterpersönlichkeit statt. Schöne Linien werden schöner, mühsame Linien mühsamer und die Mentalität des Kletterers reifer und kompletter. Der Wettbewerbsgedanke erscheint lächerlich, die Linie selbst gewinnt an Wert!

Letzter Blick - Hält!

Der Grüne Punkt

Um auf die Möglichkeiten der Klemmgeräte aufmerksam zu machen, hat Silvan begonnen, eingebohrte Routen nur mit Klemmgeräten zu begehen. Anschliessend wird der Routeneinstieg mit einem grünen Punkt versehen. Alle interessierten Kletterer werden gebeten mitzumachen und euer Zeichen, den grünen Punkt zu setzen. Auf das neue Inspirationen uns neue Herausforderungen bringen.

Grünpunkt Onsight in Cresciano

Die Bezeichnung Traditional, wie sie aus Grossbritannien stammt hat bei uns keine Bedeutung, es gab nie eine Tradition mit Friends zu klettern.

Clean Climbing ist ebenfalls keine korrekte Bezeichnung, Bohrhaken sind nicht dreckig! In Anlehnung an die Pionierleistung Alberts mit dem Roten Punkt wird vorgeschlagen, das Klettern mit Klemmgeräten als Grünpunktklettern zu bezeichnen.

Ethik Vorschläge:

  • Kein Bohrhakenabschlagen nach Grünpunkt -Begehung!
  • Sicherungen müssen aus dem Klettern gelegt werden. Ist ein erster Teil der Route wesentlich einfacher (ganzer Grad in Zahl 6a>5a) so darf die Sicherung belassen werden.
  • Der gebohrte Standplatz darf benützt werden
  • Wenn aus Sicherheitsgründen Bolts geklinkt werden, zählt die Begehung nicht.
  • Wenn aus Sicherheitsgründen ein anderer Einstieg gewählt wird, so zählt die Begehung, da die ursprüngliche Linie unlogischer ist
  • Schlaghaken zählen als mobile Sicherungen, sofern sie auch aus der Kletterstellung gesetzt und wieder entfernt werden