Die Nordwestwand der Douves Blanches ist eine weitgehend unbekannte, aber beeindruckende Wand im Val d’Arolla. Am 11.11.2022 konnte ich mit Peter eine -zumindest teilweise – neue Route durch die etwa 400 Meter hohe Wand klettern.
Die Wand hatte ich schon seit einiger Zeit im Kopf, aber weil sie so steil und schwer aussieht, dachte ich eher an eine Begehung im Sommer. Da ich mit Peter einen starken Partner zur Seite hatte und die Bedingungen in der Region Arolla am Besten schienen, wollten wir trotzdem einen Versuch bei winterlichen Verhältnissen wagen.
So stiegen wir am 11.11.2022 frühmorgens auf und sahen im ersten Tageslicht die Wand zum ersten Mal aus der Nähe. Schnell waren wir uns über die Linie einig und stiegen ein. Der untere Wandteil bietet schöne Risse auf sehr platttigem Fels und einige Schnee- und Eisfelder. Einfach war die Kletterei nie und so kamen wir nur langsam voran. Im oberen Wandteil wurde es richtig steil und wir kletterten einige geniale Drytool-Passagen. Je höher wir kamen umso brüchiger wurde die Wand. Die letzten zwei Seillängen bestanden aus zusammengeschachtelten Blöcken unterschiedlicher Grösse. Die Risiken im obersten Wandteil sind nicht zu unterschätzen. Trotzdem fanden wir einige Schlaghaken – es haben sich also schon andere Bergsteiger in diesen wenig schmeichelhaften Wandteil gewagt. In der Dämmerung erreichten wir den Grat und mit den Stirnlampen seilten wir an improvisierten Ständen über die Wand ab. Nach 17 Stunden waren wir wieder im Tal und konnten uns über ein weiteres, tolles Abenteuer freuen.
Frigo-Combo: Kombo weil wir zumindest teilweise auf einer bestehenden Route unterwegs waren und Kühlschrank weil dies der Durschnittsgrösse der Felsblöcke im oberen Wandteil entspricht.
