Letzter Versuch an der Fitz Roy Ostwand


Erneut kündigte sich ein unsicheres Wetterfenster an. Es könnte gut sein aber vielleicht auch nicht. Da dieses Mal immerhin die Temperaturen höher und die Niederschläge geringer angekündigt waren, entschieden wir uns den letzten Versuch an unserem Hauptziel, der Fitz Roy Ostwand, zu starten.
Den Zustieg zum Paso Superior starteten wir noch während dem schlechten Wetter. Es regnete und windete so stark, dass wir bereits an der Laguna de los Tres gezwungen waren, dass Zelt aufzuschlagen. Es regnete in Strömen den ganzen Abend. Um 02:00 setzten wir den Aufstieg fort. Am Paso Superior packten wir BigWall Material und Verpflegung für 4 Tage. Doch als wir die Wand im ersten Tageslicht erblickten, überkamen uns grosse Zweifel; Schnee, Eis und Harsch überzog die ganze untere Wandhälfte. Die ersten Sonnenstrahlen verwandelten die Wandflächen innert Minuten in Wasserfälle während in den Rissen das Eis stecken blieb.
Nach einigem Zögern entschieden wir uns, dennoch zu starten.  Für mich ist eine sehr schwierige Situation, denn ich möchte meinen Freunden helfen und ich wünsche mir den Erfolg. Andererseits merke ich, dass die Bedingungen nur einen „erzwungenen“ Begehungsstil zulassen; kein freies Klettern, keine tänzerischen Bewegungen, nur stupides hochziehen an den Keilen und Friends scheint möglich zu sein.
Wir klettern dennoch die ersten 5 Seillängen. Matteo kämpft sich tapfer die nassen und vereisten Risse hoch. Doch irgendwann sind wir uns einig: Es ist einfach eine Schinderei und wir sind zu langsam um eine reele Chance zu haben. Geschlagen gehen wir zurück zum Paso Superior und schmieden Pläne für einen Plan B.

Winterbedingungen
winterliche Bedingungen

 

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