Apriti Cielo an der Parete d`osogna

Eine währschafte Session an der Parete. Mit Sandra kletterte ich den oberen Teil der Apriti Cielo. Wir erreichten den oberen Teil mit einem langen Fussmarsch durch malerische Kastanienwälder. Leider war die Route teils noch sehr nass was sich auf den Reibungsstellen als eher nachteilhaft heraustellte. Wir konnten trotzdem beide sturzfrei 10 Seillängen klettern. Die letzten zwei Seillängen liessen wir aus, ein steiler Grashang motivierte uns nicht sonderlich zum hochsteigen.

Am Abend kamen dann Robert und Alain ins Biwak und brachten gutes Essen mit Wein und Bier – Was für eine Freude! Anderntags stiegen wir zu dritt in die Apriti ein. Dieses Mal ganz unten. Es war sehr warm und feucht. Auch unten waren einige nasse Stellen vorhanden. Es stellte sich bald heraus, dass die Bewertung dieser Route sehr hart ist. Alain und Robert kämpften sich wacker hoch und auch ich beerdigte jegliche Freikletterambitionen rasch. Nach 15 Seillängen erreichten wir eine Ausstiegsmöglichkeit welche wir dankbar nutzten. Die nächsten Seillängen sahen sehr nass aus. Wir feierten den Abend im 5 Sterne Biwak.

Wir waren uns alle einig, dass diese Route zwar sehr lang ist und von daher eine beeindruckende Arbeitsleistung der Erstbegeher darstellt. Die vielen grasigen Stellen und Bänder lassen jedoch nie richtiges Bigwall Feeling aufkommen. Mir persönlich passt auch der Einrichtungsstil nicht so. Einen 4er Cam mitschleppen, der dann einmal gelegt werden muss, schien mir etwas übertrieben. Zumal es sehr viele Bohrhaken neben super Friendplacements gibt. Die Erstbegeher haben nur zwei durchgehende Risse und einige ganz einfache Stellen Clean belassen. Wenns schwierig ist, hats fast immer Bolts, Riss hin oder her. Der 4er Cam kann nach der dritten Seillänge getrost im Rucksack bleiben.
Wer freiklettern und nicht hoffnungslose Reibungstellen mit Bohrhaken überwinden will, dem empfehle ich die Routen in der Headwall. Climb the line z.B. ist zwar psychisch anspruchsvoller und schwerer Bewertet aber ich würde diese Route doch einfacher und vor Allem sehr viel schöner einschätzen. Sauberer Fels, softe Bewertung und das Vorhandensein von Griffen und Tritten machen Climb the Line doch viel „Konsumfreundlicher“ auch wenn dort die Friends endlich mal so richtig viel gelegt werden müssen.

 

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