Bereits vor ein paar Jahren hatte ich diese etwas vergessene Route links der, inzwischen berühmten, Super Cirill probiert. Ein kompletter Rotpunkt schien mir damals zu anspruchsvoll. Zudem hatte damals noch niemand die Route frei gemacht. Motiviert durch die erste freie Begehung von Tobias Wolf, entschied ich mich doch noch einmal genauer hinzuschauen. An einem feucht warmen Septembertag gelangen mir dann die Züge recht gut, obwohl das herausfinden der Lösungen sehr viel Zeit in Anspruch nahm. Letzten Samstag frischte ich mit Marco das Erinnungsvermögen auf; die Züge gingen nun recht solid. Anderntags startete ich den Rotpunktversuch. Trotz einiger Stürze in den schweren Längen und anschliessender Pausen schaffte ich mit ach und krach den Rotpunkt. Inklusive Stirnlampen Klettern in den letzten Seillängen.
Die Route ist zwar (leider?) übertrieben gut abgesichert, dank der technisch äusserst anspruchsvollen Stellen, bleibt der Nervenkitzel trozdem ein ständiger Begleiter. Beim Abseilen über die benachbarte Super Cirill stellte ich fest, dass hier viele Schlingen angebracht wurden, um die Runouts zu entschärfen. Natürlich ist die Super Cirill längst ein Begriff und die Runouts haben sich wohl herumgesprochen. Es würde mich freuen, wenn diese Route nicht in eine Kletterhalle umfunktioniert werden würde. Wem die Super Cirill zu krass ist, der soll doch die Scimmia Nuda klettern, die ist halt nicht so bekannt aber bestens abgesichert. Keep the Adventure!
Ein grosses Dankeschön an Marco für die Unterstützung und Anders Kjemtrup für die Wandfotos!