Im Juni 2014 habe ich mit Luca eine super Trad Route an den Wendenstöcken eröffnet. Fast ein Jahr später ist das Topo nun endlich gemacht. Guter Fels und viel Abenteuer zeichnen diese Route aus. Beinahe alle Stände haben wir beim Abseilen eingebohrt. Rückmeldungen zu allfälligen Wiederholungen würden mich sehr freuen.
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Valle Orco Part 2
Der stürmische Wind über den Alpen hat auch im Valle Orco das Klettern stark erschwert. Auf Reibungsplatten von Böen umgeworfen zu werden oder ein leerer Magnesiabeutel nach 5 Metern sind normal. Trotzdem konnten wir viele schöne Seillängen klettern und einmal mehr sind wir sicher, wieder zurück zu kommen. Vielen Dank an alle Freunde für diese geilen Tage.
Unsere günstige und komfortable Unterkunft im Valle Orco: http://www.lacascatahotel.it/
Granit Klettern refresh im Valle Orco
Immer wieder zieht es mich ins Valle Orco. Der wunderschöne Granit rechtfertigt die lange Anfahrt über das Aostatal. Stürmische Winde liessen uns bis jetzt nur an den einfach zugänglichen Blöcken unter dem Caporal klettern.
Eisklettern Fotoshooting Engstligenalp
Im Rahmen eines Fotoshootings entstanden einige super Bilder mit den Swiss Climbing Athleten und Zwillingen Sina und Lukas Götz. Danke einmal mehr an David Schweizer für die super Bilder.
Skitour und Klettern an der Roten Fluh
Der Frühlingsklassiker schlechthin: Klettern oder Skitour? Beides! Auf der Nordseite mit den Skis hoch auf die Rote Fluh und dann abseilen in die Südwand. Wir wussten bis zum Schluss nicht welche Route wir eigentlich geklettert sind. Das anschliessende Topostudium ergab, das es die Rémyroute Le Choix des Larmes war. Eine klassische Linienführung mit vielen Quergängen und dem üblichen Seilzug. Ansonsten eine Super Kletterei.
Die Abfahrt war leider etwas ruppig weil der Schnee schon wieder gefroren war.

JO Eisklettern Engstligenalp
Als Abschluss der Eisklettersaison führte ich mit der JO Biel einen Eiskletterkurs auf derEngstligenalp durch. Leider hatten die meisten JOler bereits den Frühling im Kopf und so hatten sich nur drei Jungs angemeldet.
Wir wurden aber mit super Eisverhältnissen und Sonnenschein belohnt. Einmal mehr zeigte sich, dass Eisklettern Ende Saison am meisten Spass macht: Warm, keine anderen Kletterer, lange Tage und fettes Eis.

Fitz Roy Goretta Pfeiler mit Erstbegehung und Gipfelerfolg
Nach dem Scheitern in der Fitz Roy Ostwand entschieden wir uns die Casarotto Route am Goretta Pfeiler zu versuchen. Diese Route führt durch die Fitz Roy Nordwand un ist sehr sonnig. Deshalb erhofften wir uns dort bessere Kletterbedingungen.
Um den Start der Route zu erreichen muss ein steiles Couloir in kombinierter Kletterei erstiegen werden. Nach vier Seillängen trifft mich aus dem Nichts ein Stein am Rücken. Schmerz und Schock durchfluten mich doch nach einigen bangen Minuten fühle ich dass ich wohl keine schlimmen Verletzungen habe.
Wir verbringen eine stürmische Nacht auf einem eingeklemmten Felsblock. Am nächsten Morgen ist das Wetter gut und wir klettern 700m über fantastischen Granit auf den Goretta Pfeiler. Wie sich später herausstellt haben wir dabei einen Direktausstieg gefunden den noch nie jemand vor uns geklettert hat. Dies wussten wir nicht da wir sowieso keinerlei Informationen dabei hatten und einfach gerade hoch geklettert sind.
Auf dem Goretta Pfeiler verbringen wir eine weitere ungemütliche Nacht. Ich verfluche die Idee, aus gewichtsgründen einen Schlafsack mit Luca zu teilen.
Anderntags bringen wir die 300m zum Gipfel hinter uns und seilen den ewig langen Pfeiler wiede hinunter. Kaum sind wir unten auf dem Gletscher bricht in gewaltiger Sturm über dem Gipfel des Fitz Roy aus.
Dies war unsere letzte Kletterei für diese Saison in Patagonien. Wir gehen mit einem lachenden und tränenden Auge nachhause. Wir haben einiges Klettern können und das hat auch Spass gemacht. Aber unser Hauptziel haben wir nicht erfüllt. Hauptgrund hierfür ist, dass die Ostwand nie länger als drei Tag kletterbare Bedingungen aufwies und wir mit unserer Strategie vier Tage benötigt hätten.

Letzter Versuch an der Fitz Roy Ostwand
Erneut kündigte sich ein unsicheres Wetterfenster an. Es könnte gut sein aber vielleicht auch nicht. Da dieses Mal immerhin die Temperaturen höher und die Niederschläge geringer angekündigt waren, entschieden wir uns den letzten Versuch an unserem Hauptziel, der Fitz Roy Ostwand, zu starten.
Den Zustieg zum Paso Superior starteten wir noch während dem schlechten Wetter. Es regnete und windete so stark, dass wir bereits an der Laguna de los Tres gezwungen waren, dass Zelt aufzuschlagen. Es regnete in Strömen den ganzen Abend. Um 02:00 setzten wir den Aufstieg fort. Am Paso Superior packten wir BigWall Material und Verpflegung für 4 Tage. Doch als wir die Wand im ersten Tageslicht erblickten, überkamen uns grosse Zweifel; Schnee, Eis und Harsch überzog die ganze untere Wandhälfte. Die ersten Sonnenstrahlen verwandelten die Wandflächen innert Minuten in Wasserfälle während in den Rissen das Eis stecken blieb.
Nach einigem Zögern entschieden wir uns, dennoch zu starten. Für mich ist eine sehr schwierige Situation, denn ich möchte meinen Freunden helfen und ich wünsche mir den Erfolg. Andererseits merke ich, dass die Bedingungen nur einen „erzwungenen“ Begehungsstil zulassen; kein freies Klettern, keine tänzerischen Bewegungen, nur stupides hochziehen an den Keilen und Friends scheint möglich zu sein.
Wir klettern dennoch die ersten 5 Seillängen. Matteo kämpft sich tapfer die nassen und vereisten Risse hoch. Doch irgendwann sind wir uns einig: Es ist einfach eine Schinderei und wir sind zu langsam um eine reele Chance zu haben. Geschlagen gehen wir zurück zum Paso Superior und schmieden Pläne für einen Plan B.

Cerro Torre Westwand Ragniroute – Mehr Bilder
Eine grössere Auswahl an Bildern zu unserer Cerro Torre Besteigung. Ein grosses Danke an Pascal Fouquet für diese super Bilder.

Cerro Torre als Plan B
Nach einer Woche Grippe bin ich gerade rechtzeitig auf das nächste Wetterfenster fit geworden. Doch der Wetterbericht war nicht ganz eindeutig, kein Wind aber Niederschläge mit relativ geringem Luftdruck. Wir konnten uns nicht einigen und so ging ich mit den beiden Italienern Luca und Luca sowie Pascal an den Cerro Torre. Klettern mit Eisgeräten und Bergschuhen schien bei den angekündigten Wetterbedingungen die bessere Wahl. Und in der Tat war es sehr windig und es schneite während unserem zweitägigen Zustieg zm Circo de los Altares am rückseitigen Fusse des Berges. Unser Ziel war die Ragni Route in der Westwand. Die einfachste und logischste Linie des Cerro Torre. Die ersten 1000m sind nicht schwer, einige kombinerte Seillängen und steile Firnhänge. Doch wegen dem starkem Wind und ständigem Schneefall auch nicht super einfach. Wir stellen das Zelt in einem grossen Bergschrund auf. Am nächsten Tag starten wir erneut bei Schneefall und starkem Wind. Schon fast wollten wir umkehren, da lässt der Wind endlich nach. Es folgen traumhafte Seillängen durch Eis, senkrechten Schnee und etwas kombiniertem Gelände. Einige Tunnels durch die riesigen Schneepilze erleichtern den Aufstieg. Nach 12 Stunden stehen wir auf dem Gipfel. Das Abseilen braucht viel Zeit weil wir zu viert sind. Die folgenden zwei Tage beschäftigen uns mit dem Rückmarsch über den Passo del Viento.
Eine unglaubliche Reise die uns über das patagonische Inlandeis zu einem der schwierigsten Gipfeln gebracht hat.