B.A.S.E Begehungsversuch

Mit Bernhard Witz war ich bereits in der JO und gemeinsam haben wir unsere ersten alpinen Erfahrungen gesammelt. Bernhard ist ein sehr starker Kopf, will heissen, für ihn sind Eisschrauben beim Eisklettern vor Allem Zeitverschwendung ;-). Der ideale Partner also um in den Eisfall B.A.S.E einzusteigen. Dies ist der Buchenbachfall im Lauterbrunnental. 300m Senkrecht bis teilweise überhängend, unten nochmals 150m geneigtes aber unangenehmes Mixedgelände, dies die Eckdaten zu diesem Eismonster, definitiv eine der beeindruckensten und grössten Eisfälle der Alpen.

Um 07:00 sind wir eingestiegen, verloren bereits in den ersten 3 Längen viel Zeit, weil das Eis nicht durchgehend war und unangenehme Reibungsplatten mit den Steigeisen bekratzt werden mussten. Die mitgenommenen kleinen Camalots zahlten sich aus. Die folgenden 3 Senkrechten Eislängen waren etwas vom unangenehmsten, dass wir je geklettert sind. Das Eis hatte einen Luftanteil von etwa 50%, der Pickel ging zwar immer bis zum Anschlag ins Eis, rutschte aber des öfteren mit einem unangenehmen Knacken durch. Von den Eisschrauben konnte nicht zuviel erwartet werden. Seillänge 7 und 8 waren dann recht gut, teilweise athletisches Eispilz – Gehangel mit wackligen Aufrichtern liessen sogar Boulder Stimmung aufkommen. Die Stände werden hier auch viel gemütlicher, ein riesiger Eisbalkon hätte sogar ein bequemes Nickerchen zugelassen, leider waren wir nicht schnell genug für solche Spässchen. In Seillänge 9, als das Eis endlich eine ordentliche Qualität erreicht hatte, fühlte sich Bernhard nach 2 perfekten Schrauben wohl etwas zu sicher und wollte einen Eisüberhang gar schnell überwinden. Leider brach ein Pickel aus und mit einem mehr oder weniger fröhlichen Jauchzer tauchte er in die saugende Tiefe wo er 15m später vom Seil sanft angehalten wurde. Unverletzt aber mit einem Pickel weniger kamen wir zur Gewissheit, dass so kurz vor dem Ende trotzdem kein effizientes weiterkommen möglich gewesen wäre. Da es auch schon 16:00 war, mussten wir wohl oder übel über dieses riesige Eismöbel abseilen. 7 Eissanduhren oder 4 Stunden später standen wir endlich wieder im Talboden, leider konnten wir den Pickel nicht mehr finden. Wenn also jemand einen Viper Pickel und eine Handschlaufe findet bitte melden. Bei der Heimfahrt meine ich: Nie mehr… Doch anderntags dann ein SMS an Bernhard: Auso seisch wenn wieder geisch, chumä scho mit…

Mehr Infos und Bilder bei Erstbegeher Peter von Känels Homepage

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