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Die JO am Wettkampf Sumiswald 14.11.09

Bemerkenswerte 16 Bieler Athleten nahmen an der diesjährigen Ausführung des Emmentaler Klassikers teil. Nebst den Regioteam – Mitglieder waren von der JO Janick, Ayscha, Jonas, Damian, Hannah, Reto, Tonia, Evelyn und Vera dabei. Die meisten von ihnen haben noch nie an einem Routenwettkampf teilgenommen. Die Nervosität war dementsprechend hoch und auch Trainer Silvan war gespannt, wie sich die Bieler Wettkampfneulinge an der Wand halten würden.

Aus Trainersicht dann die grosse Erleichterung: Ihr seid wirklich toll geklettert, immer ruhig geblieben, klinken kein Problem, routiniert bewegt. Es ist offensichtlich, dass ihr am Dienstag und Donnerstag viel lernt. Macht weiter so, die JO Leiter sind stolz auf euch!

Rangliste_Regiocup_Sumiswald_2009

JO Klettern Miroire d`Argentine

Hier noch der Bericht von Evelyn:

Schon um 07h00 am Samstagmorgen haben sich Damian, Jonas, Reto und Evelyn am Bahnhof Biel getroffen. Nach einer ziemlich langer und variierten Reise mit fast allen möglichen Transportmitteln, Kaffeetrinken,  Einkaufen am Markt, hin- und herfahren mit dem Panoramazügli kamen sie endlich um 11h30 auf der Alp Solalex in den Waadtländer Voralpen an.

Essen und Material gut verteilt marschierten sie in Richtung Cabane Barraud los.

Als Nachmittagsprogramm waren Mehrseillängenrouten vorgesehen, am Ecuelle Fels, nicht weit von der Hütte entfernt. Alle waren begeistert davon.

Aber, als sie auf der Ebene der Alpe dAnseidaz die zahlreichen schönen, weißen und naheliegenden Kalkblöcke auf der Wiese erblickten, hörte man plötzlich lauter „Göö mr go bouldärä ?!“ „Gö mr go bouldärääääää??!!“

Es folgte ein Nachmittag wo an dem übermotiviert von Block zu Block gerannt wurde, um die interessanten Möglichkeiten die das Gestein offerierte voll auszunützen. Und dies bis zum Sonnenuntergang (hä? hatte es überhaupt Sonne?).

Die Hütte war nicht mehr weit weg, und bald waren sie schon in der (zu)warmen Stube am Spielen, und mit der potentiellen Hüttenwartin begann der Kampf um das Territorium genannt „Küche“. Alles halb so schlimm. Jonas hat sogar geweint, aber nicht deswegen, sondern wegen der Riesenzwiebel vom Märit in Villars, die er von dort bis ins Teller selbstständig übernommen hat. Nochmals ein großes Dankeschön, war nämlich köstlich, pasta mit zwiebeln und Tomatensauce und Frischkäse…

Danach wurde gejasst, und zwar fast wie Profis. Aber auch nicht bis in die tiefe Nacht.

Das Morgige Aufwachen und Zusammenpacken zeigte die allgemeine Motivation. Nach dem der Ohnegrundmüeslischalenboden von Jonas gefunden wurde, sind sie Richtung Col de la Poreyette los marschiert. Dort oben erwartete sie eine prachtvolle Morgenstimmung. Einmal runter, einmal hoch, schon am Wandfuss waren sie, und schon die Route da ist sie!

Damian und Jonas sind direkt in „Remix“ eingestiegen, unter dessen Evelyn und Reto, inklusive Kaugumis, paralell in „Papageno“. Nach der zweiten Seillänge wurden die Wege aber wieder gemeinsam in „Remix“. Damian stieg tapfer vor, Jonas stieg taper nach, Evelyn kam tapfer nach, und Reto Gumibäuälete tapfer hinter her. Es wurde immer hoher, zum Glück immer wärmer.

13 Seillängen später, und da sassen sie schon da, auf dem Grat. „Wie spät ist?“, fragt einer…  Na ja… in 40 Minuten fahrt d’s letschte Poschi, lueget abe, isch yo nid so wiit vo do…

Es folgte ein disziplinierter Abstieg an der Hütte vorbei bis runter nach Solalex. Mit Umweg aber einiges sicher 😉   Nette Leute nahmen Sie dann mit bis auf Villars zurück. Laut Murphygesetz hatte der Zug in Aigle Verspätung und in Lausanne hatte man auch noch Zeit eine Runde Sandwich im Pronto zu holen -um Kräfte für die Liegestützsession im Zug zu schaffen. Retos Nacht hatte bereits schon begonnen, und ging weiter, als sich Evelyn vor der Haustür verabschiedet hatte…

JO Sommerlager Ornyhütte 06.08.-09.08.09

Donnerstag 06.08.09
Nach einer langen Reise durch die Westschweiz erreicht die JO Biel den Lac de Champex. Die Geduld wird hier bereits arg geprüft: Genau wenn der Bus eintrifft, stellt die Seilbahn ihren Betrieb zwecks Mittagspause ein. Auch eine 10 köpfige Gruppe kann daran nichts ändern und muss 1.5h warten. Interessanterweise sind daran gemäss Seilbahnaufsicht Bus und Bahn schuld, weil sie ihren Betrieb nicht der Mittagspause der Seilbahn anpassen! Eine Reise ins Wallis genügt scheinbar um fremden Kulturen zu begegnen…

 Etwas später steht die Gruppe bei der Seilbahn Bergstation La Breya. Nur 5 Minuten später kommt die obligate Frage „Wie weit ist es noch?“. Tatsächlich ist es sehr heiss und so geht Leiter Fabio mit den älteren Teilnehmer voraus während Silvan mit den jüngeren einen gemütlicheren Schritt einschlägt. Die Gruppe trifft sich beim schönen See bei der alten Hütte wieder. Das erfrischende Bad wird von den meisten Teilnehmer ausgelassen. Florian, Numa, Jonas, Damian und Fabio klettern die Route Traversée avec Retour, ein Quergang über dem See. Eine originelle Routenführung mit ein paar Stellen wo die Sicherung durch den See übernommen wird…

Die anderen gehen gemütlich weiter zur Hütte wo sie ein freundlicher Empfang erwartet. Nach dem Nachtessen gibt’s noch Klettern und Ausbildung im Klettergarten bis in die Dunkelheit.

 Freitag 07.08.09

Die Gruppe mit Damian, Jonas, Numa und Silvan steht um 04:00 Uhr auf und betritt um 05:00 bereits den Gletscher. Florian ist nicht ganz fit und bleibt zurück. Nach 3 Stunden Zustieg über das Plateau du Trient und durch das Fenetre de Saleina wird die Südwand der Aig. De la Varappe erreicht. Da die Sonne die ersten Seillängen erst um 11:00 erreicht, wird die Kletterei mit klammen Fingern begonnen. Die Route heisst Eole danza per noi.

 Die Gruppe Tonia, Hannah, Reto, Janick und Fabio steht später auf und macht sich auf den weg zur Aig. d`orny. Die Route La Chandelle ist sehr lang und ausser Tonia hat niemand Mehrseillängenerfahrung.

 Inzwischen hat an der Aig. de la Varappe die Sonne Einzug gehalten. Nach einer Verpflegungspause geht’s im T-shirt weiter, auf bald 3500m! Die Kletterei ist genial und wird gegen oben immer steiler. Numa und Damian wechseln sich in der Führung und Jonas hält sich tapfer mit dem schweren Nachsteiger- Rucksack. Die zweitletzte Seillänge verschlägt dann allen die Sprache: 45m Verschneidung vom feinsten, unten zwei Bolts, dann heisst es Friends auspacken. Eine solche 6a Länge in dieser Höhe lässt alle etwas schneller Atmen und ein grosses Bravo haben alle verdient! Den Gipfel erreichen Damian und Numa etwas später nachdem sie eine halbe Stunde versucht haben einen Keil zu entfernen der wohl seit Jahren unverrückbar klemmt ;-). Das Gipfelpanorama ist unglaublich, soweit das Auge reicht nur Eis und Fels, die grossen Berge der Mont Blanc Kette präsentieren sich uns in voller Pracht.

 Ein grosses Bravo hat auch die Gruppe an der Aig. d`orny verdient. Trotz etlichen Seilsalaten ist das Band unter dem Gipfelaufbau erreicht. Tonia ist unermüdlich und so klettert sie noch mit Fabio auf den Gipfel während die andern die Sonne geniessen. Der Abstieg ist nicht ganz ohne doch Fabio findet den Weg durch die Geröllwüste und der Hüttenkomfort ist bald erreicht.

 Das Abseilen von der Aig. de la Varappe ist eine echte Geduldsprobe. Silvan verfehlt den richtigen Abseilstand weshalb es durch die überhängende Seite der Wand weitergeht (runterschauen nur für starke Nerven, Damian hatte seinen Spass!). Zurück auf der richtigen Abseilpiste verhängt sich das Seil ständig. Alle sind müde als schliesslich der Wandfuss erreicht ist. Fast ein Wunder das kein Seil abgeschnitten werden musste, so oft hatte es sich verhängt! An dieser Stelle zwei Tipps für Wiederholer der Route: Zum Abseilen Topo aus SAC Clubführer Walliser Alpen verwenden, Topo Plaisir West sehr ungenau! Ablassen statt selber Abseilen an Stellen wo sich das Seil schnell verhängt.

Kurz vor acht Uhr Abends ist dann auch die zweite Gruppe zurück in der Hütte, die nette Hüttenwartin gibt uns trotzdem noch was zu Essen. Fürs Abseilen brauchte die Gruppe schliesslich 4.5h, für die Kletterei 5h! Das Einschlafen geht relativ flott…

 

 Samstag 08.08.09

Das Wetter ist mässig, Fabio macht mit den jüngeren Ausbildung im Klettergarten, die älteren Besteigen die Aig. d`arpette am kurzen Seil über einen schönen Blockgrat. Anschliessender Regen teibt die Gruppe zurück in die Hütte. Mit Griffbrett, Tischen, Treppen und anderem gibt es ein richtiges Krafttraining.

Die Gruppe um Fabio lässt sich vom Regen nicht vergraulen, das herunterwerfen möglichst grosser Felsblöcke scheint süchtig zu machen… Dummerweise bleibt der grösste genau auf dem Wanderweg liegen. Erst alle zusammen bringen den Block vom Weg.

 Sonntag 09.08.09

Die älteren stehen um 05:30 wieder auf dem Gletscher. Mit Bergschuhen und meist am kurzen Seil wird der Trident in den Aig. Dorées erklettert. Die technischen Schwierigkeiten sind nicht zu unterschätzen (IV athletisch = 5c?)Wunderschöner, griffiger Granit auch hier. Das Abseilen über die Nordseite der Aig. Dorées ist auch dieses mal mässig effizient, auch wenn sich das Seil nur einmal verhängt.

 Die jüngeren klettern mit Fabio und Florian die steilen und griffigen Routen am Gendarme d`orny

 Der Abstieg zur Seilbahn geht flott und auch bei der Talfahrt lässt niemand seinen Rucksack fallen ;-).

 Ich möchte euch allen herzlich danken, es war ein schönes und erfolgreiches Lager! Es het gfägt! Ihr seid super motiviert. Ein extra merci an Fabio fürs leiten.