Vom 11.09.-13.09. war Silvan mit Fabio und Andy in der Glecksteinhütte zu Gast. Ziel war es, eine Route in der Wetterhorn Westwand zu eröffnen. Diese Wand ist bis anhin unbegangen. Bereits von weitem ist die unhomogene Felsqualität sichtbar, die Planung der Linienführung war dementsprechend mehr ein Kaffeesatzlesen. Erst als das Erschliesserteam unter der Wand steht, wird klar wie steil das Ding ist: Die Einstiegsplatten sind senkrecht und werden von Überhangzonen überdacht welche aus seltsamen weissen Felsen bestehen. Kurzum: Da hat sich wohl jemand etwas vorgenommen…
Drei Wochen zuvor hat Silvan und Andy bereits die ersten 3 Längen eröffnet, alles in Wasser zerfressenem, perfekten Kalk. Als am 11.09. Fabio die 4. Länge beginnt, darf auch er in perfektem Kalk hochtänzeln. Die St. Gallerplatte ist geboren. Für die nächste Seillänge ist dann Silvan an der Reihe. Keine leichte Aufgabe, der frontal Angriff auf den Überhang scheitert kläglich, zu schwer, zu sandig, zu brüchig, zu schwach… Also wird auf die Verschneidung links ausgewichen und oberhalb der steilsten Stelle wieder nach rechts gequert. Spezieller Fels hier, so was haben die Erschliesser noch nie gesehen: sandig-schiefriger weisser Fels mit riesigen Löchern wie Emmentalerkäse. Aufgrund der Exponiertheit, Schwierigkeit und des unzuverlässigen Felsens heisst diese Länge nun UiUiUi-Quergang (O-Ton Silvan: „UiUiUi Fabio, jetz muesch ufpasse“).
Am nächsten Tag, 12.09. steigt Fabio weiter nach rechts in eine brüchig scheinende Verschneidung (sie ist bei genauerer Betrachtung nur leicht brüchig ;-)). Nach 2 Stunden ist dann auch die OLMA- Verschneidung eingerichtet.
Am 13.09. verabschiedet sich Fabio und Silvan macht sich mit Andy an den zunehmend physischen Zustieg. Nach einigen Ausbesserungen durch Silvan darf Andy die rot-blaue Wand in Angriff nehmen. Nach einem fraglichen Runout im unteren und 4 Abflügen im oberen Teil ist dieses Hindernis nach 2.5 h besiegt.
Es scheint, dass der Gipfel in 3 weiteren Seillängen zu erreichen wäre, aber eines ist sicher: die Wand bleibt überhängend :-()
Das Abseilen, stets freihängend und im Nebel ist Heute besonders Psycho, nach 3 Tagen ist die Erschöpfung gross, aber beim Abstieg wird eines schnell klar: We will be back!!!