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Topo „Das Boot“

Das Klettergebiet Boot in La Neuveville am Bielersee ist eine Höhle mit etwa 10m Höhe. Es bietet exzellente Überhangkletterei an Sintersäulen und Stalaktiten. Entdeckt und eingerichtet wurde es von Loic, der viel Zeit in „seine“ Höhle investiert hat. Merci vielmals! Geschlagene Griffe gibt es hier übrigens nicht und das soll auch so bleiben, OK?!!! Bitte pass auf beim Zustieg und beim parkieren, es gibt sonst Ärger von den Anwohnern.

topo la Neuveville

JO Klettern Miroire d`Argentine

Hier noch der Bericht von Evelyn:

Schon um 07h00 am Samstagmorgen haben sich Damian, Jonas, Reto und Evelyn am Bahnhof Biel getroffen. Nach einer ziemlich langer und variierten Reise mit fast allen möglichen Transportmitteln, Kaffeetrinken,  Einkaufen am Markt, hin- und herfahren mit dem Panoramazügli kamen sie endlich um 11h30 auf der Alp Solalex in den Waadtländer Voralpen an.

Essen und Material gut verteilt marschierten sie in Richtung Cabane Barraud los.

Als Nachmittagsprogramm waren Mehrseillängenrouten vorgesehen, am Ecuelle Fels, nicht weit von der Hütte entfernt. Alle waren begeistert davon.

Aber, als sie auf der Ebene der Alpe dAnseidaz die zahlreichen schönen, weißen und naheliegenden Kalkblöcke auf der Wiese erblickten, hörte man plötzlich lauter „Göö mr go bouldärä ?!“ „Gö mr go bouldärääääää??!!“

Es folgte ein Nachmittag wo an dem übermotiviert von Block zu Block gerannt wurde, um die interessanten Möglichkeiten die das Gestein offerierte voll auszunützen. Und dies bis zum Sonnenuntergang (hä? hatte es überhaupt Sonne?).

Die Hütte war nicht mehr weit weg, und bald waren sie schon in der (zu)warmen Stube am Spielen, und mit der potentiellen Hüttenwartin begann der Kampf um das Territorium genannt „Küche“. Alles halb so schlimm. Jonas hat sogar geweint, aber nicht deswegen, sondern wegen der Riesenzwiebel vom Märit in Villars, die er von dort bis ins Teller selbstständig übernommen hat. Nochmals ein großes Dankeschön, war nämlich köstlich, pasta mit zwiebeln und Tomatensauce und Frischkäse…

Danach wurde gejasst, und zwar fast wie Profis. Aber auch nicht bis in die tiefe Nacht.

Das Morgige Aufwachen und Zusammenpacken zeigte die allgemeine Motivation. Nach dem der Ohnegrundmüeslischalenboden von Jonas gefunden wurde, sind sie Richtung Col de la Poreyette los marschiert. Dort oben erwartete sie eine prachtvolle Morgenstimmung. Einmal runter, einmal hoch, schon am Wandfuss waren sie, und schon die Route da ist sie!

Damian und Jonas sind direkt in „Remix“ eingestiegen, unter dessen Evelyn und Reto, inklusive Kaugumis, paralell in „Papageno“. Nach der zweiten Seillänge wurden die Wege aber wieder gemeinsam in „Remix“. Damian stieg tapfer vor, Jonas stieg taper nach, Evelyn kam tapfer nach, und Reto Gumibäuälete tapfer hinter her. Es wurde immer hoher, zum Glück immer wärmer.

13 Seillängen später, und da sassen sie schon da, auf dem Grat. „Wie spät ist?“, fragt einer…  Na ja… in 40 Minuten fahrt d’s letschte Poschi, lueget abe, isch yo nid so wiit vo do…

Es folgte ein disziplinierter Abstieg an der Hütte vorbei bis runter nach Solalex. Mit Umweg aber einiges sicher 😉   Nette Leute nahmen Sie dann mit bis auf Villars zurück. Laut Murphygesetz hatte der Zug in Aigle Verspätung und in Lausanne hatte man auch noch Zeit eine Runde Sandwich im Pronto zu holen -um Kräfte für die Liegestützsession im Zug zu schaffen. Retos Nacht hatte bereits schon begonnen, und ging weiter, als sich Evelyn vor der Haustür verabschiedet hatte…

Wetterhorn Projekt

Vom 11.09.-13.09. war Silvan mit Fabio und Andy in der Glecksteinhütte zu Gast. Ziel war es, eine Route in der Wetterhorn Westwand zu eröffnen. Diese Wand ist bis anhin unbegangen. Bereits von weitem ist die unhomogene Felsqualität sichtbar, die Planung der Linienführung war dementsprechend mehr ein Kaffeesatzlesen. Erst als das Erschliesserteam unter der Wand steht, wird klar wie steil das Ding ist: Die Einstiegsplatten sind senkrecht und werden von Überhangzonen überdacht welche aus seltsamen weissen Felsen bestehen. Kurzum: Da hat sich wohl jemand etwas vorgenommen…

 Drei Wochen zuvor hat Silvan und Andy bereits die ersten 3 Längen eröffnet, alles in Wasser zerfressenem, perfekten Kalk. Als am 11.09. Fabio die 4. Länge beginnt, darf auch er in perfektem Kalk hochtänzeln. Die St. Gallerplatte ist geboren. Für die nächste Seillänge ist dann Silvan an der Reihe. Keine leichte Aufgabe, der frontal Angriff auf den Überhang scheitert kläglich, zu schwer, zu sandig, zu brüchig, zu schwach… Also wird auf die Verschneidung links ausgewichen und oberhalb der steilsten Stelle wieder nach rechts gequert. Spezieller Fels hier, so was haben die Erschliesser noch nie gesehen: sandig-schiefriger weisser Fels mit riesigen Löchern wie Emmentalerkäse. Aufgrund der Exponiertheit, Schwierigkeit und des unzuverlässigen Felsens heisst diese Länge nun UiUiUi-Quergang (O-Ton Silvan: „UiUiUi Fabio, jetz muesch ufpasse“).

Am nächsten Tag, 12.09. steigt Fabio weiter nach rechts in eine brüchig scheinende Verschneidung (sie ist bei genauerer Betrachtung nur leicht brüchig ;-)). Nach 2 Stunden ist dann auch die OLMA- Verschneidung eingerichtet.

Am 13.09. verabschiedet sich Fabio und Silvan macht sich mit Andy an den zunehmend physischen Zustieg. Nach einigen Ausbesserungen durch Silvan darf Andy die rot-blaue Wand in Angriff nehmen. Nach einem fraglichen Runout im unteren und 4 Abflügen im oberen Teil ist dieses Hindernis nach 2.5 h besiegt.

Es scheint, dass der Gipfel in 3 weiteren Seillängen zu erreichen wäre, aber eines ist sicher: die Wand bleibt überhängend :-()

Das Abseilen, stets freihängend und im Nebel ist Heute besonders Psycho, nach 3 Tagen ist die Erschöpfung gross, aber beim Abstieg wird eines schnell klar: We will be back!!!

Topo Gaicht

Es existiert nun ein Topo vom Klettergebiet Gaicht am Bielersee. Hier der O-Ton des Erschliessers zum Zugang: „Das Gebiet ist vom Zugang her unterhalb des Plateaus von Gaicht zu finden, der Zugang ist bei dem Häuschen schräg (ostwärts schräg) vis-à-vis ein bisschen versteckt bei einem kleinen Findling mit einem roten (und darübergemalten blauen) Punkt. Danach gehts leicht kurvig südwestwärts und bei der Geländekuppe nach rechts, einem kleinen Felsband entlang, dann direkt nach unten, zwischen Wurzelwerk und umgerissenen Bäumen über einen solchen letzteren nach rechts wiederum unter ein massiveres Fesband und selbigem entlang (50m) bis zu einem „Chlack“, welcher unmittelbar mithilfe eines roten Seils zum Kommissär Bärlach und der minimen Hochebene des Klettergebiets Gaicht führt.“

Nachtrag zum Topo: Die Route 16 heisst „ici c’est bienne“ 7B, der blaue charon ist mit 8a+ zu bewerten und der knockout-warrant hat sich auf 8a eingependlet (wegen neuen Methoden).

Vielen Dank an den Erschliesser Hans-Christian Leiggener!

topo gaicht

Deep Water Soloing (DWS) Thunersee 16.08.09

Hier gibts das TopoSundlauenen

Nachdem Silvan letztes Jahr einige Routen in Sundlauenen erstbegehen konnte, war es bei der heutigen Hitze definitiv Zeit, mal wieder vorbeizuschauen. Am Start die Affenkolonie aus Biel. Mit Gummiboot und Surfbrett wird den Felsen auf den Leib gerückt. Zur Überrraschung hat jemand eine neue Route angeschrieben (Wasser des Lebens, 6a). Tom konnte dieser Linie leicht rechtshaltend bis unter den brüchigen Überhang folgen (ca.5m). Weiter siehts eher schwieriger aus, wahrscheinlich könnte man nach Rechts in die Shit Happens queren. Die im Interlakner Topo mit 7b angegebene Laktator ist wohl von Silvan zu definiert versucht worden. Wenn man alle Griffe findet und oben leicht nach rechts quert wohl eher 7a. Superschöne Route mit Knobs!

Ausstieg vom Laktator
Ausstieg vom Laktator

Nach einer ordentlichen Grillsession ging es Abends weiter drüben zum Überhang. Der Start an der grossen Schuppe ist garstig und der weitere Quergang nach rechts pumpig! Andy konnte das Ding schliesslich bis ins einfache Gelände queren und von einem Absatz gut abspringen. Inspiriert durch die Medien heisst die Linie SOMALIA RULES, Vorschlag 7c (Routenverlauf  Rot eingezeichnet). Ein Dynamoprojekt gleich links der Schuppe ist vielversprechend!

Somalia Rules, 7c
Somalia Rules, 7c

Es hatte bereits einige Chalkspuren und  der Fels scheint sauberer zu sein, offenbar wird hier tatsächlich manchmal geklettert, schön!  Tom war am Samstag in Iseltwald. Auch dort waren Sie nicht die einzigen die ein Boot zum klettern mieten wollten. Allerdings hat die Frau von der Bootsvermietung scheinbar ein Problem damit und stellt sich quer. Es empfiehlt sich daher auch in Iseltwald mit Gummiboot anzureisen!

Falls jemand selber was neues gemacht hat am Thuner oder Brienzersee soll er doch Silvan mailen. Die Idee wäre auf der Seite mal ein neues Topo übers DWSen im Oberland aufzuschalten!

Zustiegsinfos und Topos gibts auch im Interlakner Kletterführer.

JO Sommerlager Ornyhütte 06.08.-09.08.09

Donnerstag 06.08.09
Nach einer langen Reise durch die Westschweiz erreicht die JO Biel den Lac de Champex. Die Geduld wird hier bereits arg geprüft: Genau wenn der Bus eintrifft, stellt die Seilbahn ihren Betrieb zwecks Mittagspause ein. Auch eine 10 köpfige Gruppe kann daran nichts ändern und muss 1.5h warten. Interessanterweise sind daran gemäss Seilbahnaufsicht Bus und Bahn schuld, weil sie ihren Betrieb nicht der Mittagspause der Seilbahn anpassen! Eine Reise ins Wallis genügt scheinbar um fremden Kulturen zu begegnen…

 Etwas später steht die Gruppe bei der Seilbahn Bergstation La Breya. Nur 5 Minuten später kommt die obligate Frage „Wie weit ist es noch?“. Tatsächlich ist es sehr heiss und so geht Leiter Fabio mit den älteren Teilnehmer voraus während Silvan mit den jüngeren einen gemütlicheren Schritt einschlägt. Die Gruppe trifft sich beim schönen See bei der alten Hütte wieder. Das erfrischende Bad wird von den meisten Teilnehmer ausgelassen. Florian, Numa, Jonas, Damian und Fabio klettern die Route Traversée avec Retour, ein Quergang über dem See. Eine originelle Routenführung mit ein paar Stellen wo die Sicherung durch den See übernommen wird…

Die anderen gehen gemütlich weiter zur Hütte wo sie ein freundlicher Empfang erwartet. Nach dem Nachtessen gibt’s noch Klettern und Ausbildung im Klettergarten bis in die Dunkelheit.

 Freitag 07.08.09

Die Gruppe mit Damian, Jonas, Numa und Silvan steht um 04:00 Uhr auf und betritt um 05:00 bereits den Gletscher. Florian ist nicht ganz fit und bleibt zurück. Nach 3 Stunden Zustieg über das Plateau du Trient und durch das Fenetre de Saleina wird die Südwand der Aig. De la Varappe erreicht. Da die Sonne die ersten Seillängen erst um 11:00 erreicht, wird die Kletterei mit klammen Fingern begonnen. Die Route heisst Eole danza per noi.

 Die Gruppe Tonia, Hannah, Reto, Janick und Fabio steht später auf und macht sich auf den weg zur Aig. d`orny. Die Route La Chandelle ist sehr lang und ausser Tonia hat niemand Mehrseillängenerfahrung.

 Inzwischen hat an der Aig. de la Varappe die Sonne Einzug gehalten. Nach einer Verpflegungspause geht’s im T-shirt weiter, auf bald 3500m! Die Kletterei ist genial und wird gegen oben immer steiler. Numa und Damian wechseln sich in der Führung und Jonas hält sich tapfer mit dem schweren Nachsteiger- Rucksack. Die zweitletzte Seillänge verschlägt dann allen die Sprache: 45m Verschneidung vom feinsten, unten zwei Bolts, dann heisst es Friends auspacken. Eine solche 6a Länge in dieser Höhe lässt alle etwas schneller Atmen und ein grosses Bravo haben alle verdient! Den Gipfel erreichen Damian und Numa etwas später nachdem sie eine halbe Stunde versucht haben einen Keil zu entfernen der wohl seit Jahren unverrückbar klemmt ;-). Das Gipfelpanorama ist unglaublich, soweit das Auge reicht nur Eis und Fels, die grossen Berge der Mont Blanc Kette präsentieren sich uns in voller Pracht.

 Ein grosses Bravo hat auch die Gruppe an der Aig. d`orny verdient. Trotz etlichen Seilsalaten ist das Band unter dem Gipfelaufbau erreicht. Tonia ist unermüdlich und so klettert sie noch mit Fabio auf den Gipfel während die andern die Sonne geniessen. Der Abstieg ist nicht ganz ohne doch Fabio findet den Weg durch die Geröllwüste und der Hüttenkomfort ist bald erreicht.

 Das Abseilen von der Aig. de la Varappe ist eine echte Geduldsprobe. Silvan verfehlt den richtigen Abseilstand weshalb es durch die überhängende Seite der Wand weitergeht (runterschauen nur für starke Nerven, Damian hatte seinen Spass!). Zurück auf der richtigen Abseilpiste verhängt sich das Seil ständig. Alle sind müde als schliesslich der Wandfuss erreicht ist. Fast ein Wunder das kein Seil abgeschnitten werden musste, so oft hatte es sich verhängt! An dieser Stelle zwei Tipps für Wiederholer der Route: Zum Abseilen Topo aus SAC Clubführer Walliser Alpen verwenden, Topo Plaisir West sehr ungenau! Ablassen statt selber Abseilen an Stellen wo sich das Seil schnell verhängt.

Kurz vor acht Uhr Abends ist dann auch die zweite Gruppe zurück in der Hütte, die nette Hüttenwartin gibt uns trotzdem noch was zu Essen. Fürs Abseilen brauchte die Gruppe schliesslich 4.5h, für die Kletterei 5h! Das Einschlafen geht relativ flott…

 

 Samstag 08.08.09

Das Wetter ist mässig, Fabio macht mit den jüngeren Ausbildung im Klettergarten, die älteren Besteigen die Aig. d`arpette am kurzen Seil über einen schönen Blockgrat. Anschliessender Regen teibt die Gruppe zurück in die Hütte. Mit Griffbrett, Tischen, Treppen und anderem gibt es ein richtiges Krafttraining.

Die Gruppe um Fabio lässt sich vom Regen nicht vergraulen, das herunterwerfen möglichst grosser Felsblöcke scheint süchtig zu machen… Dummerweise bleibt der grösste genau auf dem Wanderweg liegen. Erst alle zusammen bringen den Block vom Weg.

 Sonntag 09.08.09

Die älteren stehen um 05:30 wieder auf dem Gletscher. Mit Bergschuhen und meist am kurzen Seil wird der Trident in den Aig. Dorées erklettert. Die technischen Schwierigkeiten sind nicht zu unterschätzen (IV athletisch = 5c?)Wunderschöner, griffiger Granit auch hier. Das Abseilen über die Nordseite der Aig. Dorées ist auch dieses mal mässig effizient, auch wenn sich das Seil nur einmal verhängt.

 Die jüngeren klettern mit Fabio und Florian die steilen und griffigen Routen am Gendarme d`orny

 Der Abstieg zur Seilbahn geht flott und auch bei der Talfahrt lässt niemand seinen Rucksack fallen ;-).

 Ich möchte euch allen herzlich danken, es war ein schönes und erfolgreiches Lager! Es het gfägt! Ihr seid super motiviert. Ein extra merci an Fabio fürs leiten.

Göschenen, Jack Daniel 6. 8.09

5.26 Bahnhof Busswil: Mit dem ersten Zug ging es Richtung Bern, wo Uli schon in der Unterführung wartete. Um 8.50 kommen wir in Göschenen an. Das Postauto war schon fast voll mit reservierten Plätzen und trotz GA mussten wir einen Zuschlag bezahlen. Ist doch eine Frechheit!!! Ohne Sitzplatz erreichen wir schliesslich um 9.15 die Voralpkurve.

Die Zustiegsskizze im Topo ist lausig, weshalb die angegebenen 30 Minuten schon bald erreicht waren. Mit einer wackligen Aluleiter überquert man den Fluss und folgt den roten Markierungen Richtung Sandbalmhöhle. Der Höhleneingang ist deutlich kleiner als gedacht und das Licht der Stirnlampen verlor sich in dem niedrigen Gang. Selbst ich musste mich ganz schön bücken…  Wenn man ohne Pause und Irrwege läuft, sollte man die gemütliche Höhle in etwa 45 Minuten erreichen. Hier genossen wir die Aussicht auf den Salbit und sortierten unser Material.

Um 11.10 begann Uli mit der ersten Seillänge (6a) welche am linken Rand beginnt und nur sehr kurz ist. Das Hakenmaterial schreckt ziemlich ab! So sicherte Uli den Stand zusätzlich mit einem Friend ab. Die nächste Länge nahm ich in Angriff.  An einer genialen Flake entlang komme ich an eine glatte Wand. Beim anstehen zu einem weiten Seitwärtszug rutsche ich ab. Die Haken halten also doch… Am Stand erwarteten mich neue Inoxplättchen mit üblichen 10er Bolzen. Erleichtert konnte ich somit nachsichern. Uli rupfte die delikate 7b+ gleich durch. Weil er aber die Anaerobe Stufe längst erreicht hat, stieg ich nochmals eine Länge vor. Die folgende 7b+ ist sehr mühsam. An der Dachkante scheiterte ich und stürzte in einen Keil. Die Friends wollten einfach nicht passen. Schliesslich setzte ich ihn in den Griff. Leider stürzte auch Uli bei dieser Passage. Jetzt ist erstmals eine kleine Pause angesagt. Glatt und drückend präsentiert sich die vierte Länge (7c). Uli startet den Onsight-Versuch. Fünf Meter traversiert man an einem Riss nach Links. Hier gibt es mehrere Möglichkeiten um Friends zu setzten. Mit einem Mantel kommt man in die drückende Schlüsselstelle. Nur knapp scheitert Uli beim schnappen auf eine kleine Leiste. Der folgende Dynamo gelingt ohne Probleme und im schwärmen über die genialen Züge gelangt er zum Stand. Am gleichen Zug falle ich ins Seil, die nächste Stelle bereitete mir aber mehr Mühe. Die nächste Länge (7b+) ist lustig und gelang uns beiden auf Anhieb.  Ist eher einfacher als angegeben. Nun wären wir also schon bei der letzten Länge angelangt. Ein breites Grinsen setzt sich über unsere Gesichter. Etwa 12 Meter lang ragt diese Slooperige Granitsäule über uns. Das freut sich der Boulderer! Voller Elan patschte und hookte ich mich hoch und falle kurz vor einem riesigen Untergriff. Der ins unermessliche gestiegene Laktatwert  erholt sich nur langsam.  Es geht noch knapper. Uli fällt beim Flashversuch einen Meter vor dem Stand und schreit den Ärger ins Tal. Im nächsten Versuch klappt es bei mir trotzt steigender Müdigkeit. Zwei weitere Versuche später hat auch Uli das Teil in der Tasche. Obwohl diese Länge unseren Vorlieben entspricht ist sie für 7c+ doch eher mild bewertet. Schnell seilen wir nun bis zur 7c Länge ab und platzieren die Expressen. Nach dem Motto „eine hei mir no gäng gno“ mobilisiert Uli seine letzten Kräfte und punktet auch diese Länge. Für weitere Versuche reicht die Zeit nicht mehr. Glücklich erreichen wir die Höhle fast sieben Stunden später.

Beim Rückweg mussten wir Trampen da die Postautos nicht so lange fahren. Nicht mal 3 Minuten standen wir an der Kurve als ein VW Bus hält. Der freundliche Zivi und freischaffende Musiker nahm uns sogar bis Luzern mit. Vielen Dank!!!

Hoffentlich kann ich schon bald wieder kommen um diese herrliche Route zu punkten!  Da die Wand den ganzen Tag im Schatten ist, eignet sie sich für heisse Sommertage.

Hier noch die wichtigsten Infos:

– Topo unter www.annaenrich.ch

– 50 M Einfachseil und 50M Halbseil zum abseilen

– Stirnlampe für Höhle

– Ein paar wenige Friends für die Länge 3 + 4

– Alle Stände sind saniert, dazwischen sind aber meistens ältere Haken. Abseilen von 5. stand zum 3ten, und vom 3ten zur Höhle.