Die andere Seite: Ein Abstecher in die Indianerreservate

Während unserer ganzen Reise hat mir Vera viel von ihrem Wissen über die Indianer erzählt. Viele Interessante Fakten, aber auch eine sehr traurige Geschichte verbindet sich für uns mit diesen Menschen. So machten wir uns auf den Weg, die heutigen Nachfahren der Indianer zu besuchen. Im Nordöstlichen Teil von Arizona betraten wir das Navajo Indianerreservat. Es ist das grösste seiner Art. Mit dem letzten Tageslicht erreichten wir das Monument Valley. Dies ist das Tal mit den grossen Felstürmen, welche wohl in jedem Western mal über die Leinwand geflimmert sind. Dieses Tal schien uns bloss ein weiterer „Drive-Inn-Nationalpark“ zu sein. Aus diesem Grund fuhren wir gleich weiter zum Canyon De Chelly. Hier stiessen wir auf eine faszinierende Landschaft: Während oben die übliche Steppenödnis währt, verbirgt sich in einem weit verzweigtem Schluchtensystem eine fruchtbare Landschaft. Der Grund dieser Schluchten darf nur von Navajos betreten werden. Ausnahme bildet eine einzige Wanderung zu Anasazi Ruinen oder die Möglichkeit einen Führer zu engagieren. Wir überblickten zuerst die Schlucht von den vielen Aussichtspunkten. Navajos stehen hier jeden Tag und versuchen ihr Kunsthandwerk zu verkaufen.

Die majestätischen Spider Rocks
Indianerhund
White House Ruins

 Ein witziges Detail fiel uns auf einer Strassenbaustelle auf: Alle Truckfahrer sind Frauen! Am späten Nachmittag besuchten wir eine Ranch. Mit einem Führer starten wir auf einen Ausritt in den „Three Turkeys Canyon“. Diese Schlucht gehört nicht zur Hauptschlucht und wird daher fast nie besucht.

Umso abenteuerlicher war unser Ausritt, zumal wir beide keine Ahnung vom Reiten haben! Glücklicherweise waren unsere Pferde sehr geduldig und folgsam. Mitten im Canyon, kurz vor Dunkelheit, erblickten wir die „Three Turkeys“, eine 1200 Jahre alte Anasazi Siedlung, gut versteckt in einer unzugänglichen Höhle.

Der Rückweg in der Dunkelheit wurde zum Adrenalinkick: Unsere Pferde haben Stalldrang und trabten munter durchs unwegsame Gehölz. Den tiefhängenden Ästen ausweichend erreichten wir mit schmerzendem Hintern die Ranch. Ein tolles Abenteuer, auch mal ohne klettern!

ThreeTurkeys Anasazi Ruinen

Das Hopi Indianerreservat ist in demjenigen der Navajos eingebettet. Neugierig fuhren wir hier lang. Die Hopis sind ziemlich traditionell, was bedeutet, dass sie meist in kleinen Steinhütten in Siedlungen auf Tafelbergen wohnen. In der Hopi Kultur ist es unethisch, für Bauten Erde aus zu heben, was die Schlichtheit ihrer Behausungen teilweise erklärt. Offensichtlich sind diese Menschen aber auch sehr arm. Ihr Reservat erscheint riesig auf der Karte, aber es gibt hier nichts ausser Sand und Steine! Tourismus ist ein wichtiger Erwerbszweig für die Hopis. So besuchten wir eine Menge Kunsthandwerkläden, die hier fast jeder zuhause führt. Old Oiraibi ist die älteste ständig bewohnte Siedlung der USA. Uralte Trockenmauer Ruinen sind mit Brettern und Ofenröhren wieder bewohnbar gemacht. Dies bietet einen kontrastreichen Anblick: Die älteste und gleichzeitig jüngste Siedlung. Fotografieren ist hier übrigens verboten.

Hopi Land

Der folgende Besuch im Hualapai Reservat bot uns leider sehr wenig Einblicke in die dortige Kultur. Eine geplante Wanderung im Havasupai Reservat konnten wir ebenfalls nicht machen, weil ausserhalb der Saison werden keine Bewilligungen erteilt und ohne diese darf man diese Reservate nicht erkunden.

Petroglyphs am Newspaper Rock

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