JO Auffahrtslager 2010

Es war nicht wirklich ein Lager, denn wegen des schlechten Wetters in der ganzen Schweiz entschieden wir uns, von Biel aus Ausflüge zu unternehmen. Das Leiterteam um Vera musste viel mit Entscheidungen und Wetterberichten hadern. Schliesslich konnten wir Donnerstags in Dorénaz (VS) und Freitags in den Aig. des Baulmes (NE) das Mehrseillängenrouten klettern lernen. Am Samstag besuchte die ganze Truppe das B2, die Boulderhalle in Pratteln. Hier wurden dann alle Arme ordentlich ermüdet!

Ich hoffe es hat euch gefallen, und ich freue mich bereits jetzt, mit euch wieder in die Berge zu ziehen (bei gutem Wetter!)

Kurzbesuch in der Eiger Nordwand 23.04.

Mit Chrigu Iseli fuhr ich am 22.04. zur Station Eigergletscher. Die Bedingungen in der Wand für die Heckmair – Route sahen gut aus und auch der Wetterbericht sah 3 Tage schön vor. Umso grösser war die Überraschung am nächsten morgen beim Stollenloch, als wir teilweise knietief in weichem Sulzschnee versanken. Es war so warm, dass ich teilweise nur im T-shirt und ohne Handschuhe durch den Schnee wühlte. Da bekanntlich die Hoffnung zuletzt stirbt, stiegen wir noch bis kurz vor den Hinterstoisser Quergang weiter. Hier belehrte uns einsetzender Steinschlag definitv eines besseren und wir kehrten um. Am Abend hätte ich dafür beinahe noch ne 8b im Jura geklettert.  Am folgenden Sonntag, also zwei Tage später, musste die REGA dann eine Seilschaft aus der Eigerwand retten, eine Bestätigung, dass wir uns richtig entschieden hatten.

Chamonix: Lafaille Couloir direct am Mt. Blanc du tacul 17.04.

Spontan sagte ich Loic zu, mit ihm nach Chamonix zu fahren. Wir entschieden uns am Samstag mit der Bahn auf die Aig. du midi zu fahren, dort auf der Ostseite des Mt. Blanc du tacul 2 Tage zu klettern und mit den Skis das Vallee Blanche ins Tal zu fahren. So starteten wir um 11:00 ins Couloir Lafaille. Super schöne Eis und Mixedkletterei ist das! Von anderen Alpinisten wurde zwar gemunkelt, es hätte zu wenig Eis, aber bis auf eine Seillänge konnte man gut absichern. Im oberen Teil wagten wir uns noch die zwei Seillängen des Direktausstieges hoch. Es war wirklich eine begeisternde Kletterei und wir freuten uns schon auf den nächsten Tag, leider war in der letzten Seillänge Loics Eispickelhaue abgebrochen. Wir beratschlagten uns und kamen zum Schluss, dass es zwar nur ein kleines Ding das fehlt, aber ohne gehts nicht. Wir fuhren in der Folge noch am selben Abend den Gletscher ab und kamen um Mitternacht in Chamonix an.

Oster- Frankreichtrip St. Léger, Tarn und Bleau

Mit meinem neuem Dachzelt auf dem Auto holte ich Vera in Biel ab und keine 6 Stunden später waren wir schon in St.Léger, das Klettergebiet hinter dem Mont Ventoux, auch bekannt als La Baleine.

Nach vier Gewittern und 20cm Hagel  konnten wir die Kletterferien definitv starten. Absolute Top Kletterei hier, sehr vielseitige Routen in allen Expositionen bieten jedem etwas, jedenfalls ab 6c. Währenddem die 7er Routen eigentlich mehrheitlich dankbar zu onsighten waren, stellten sich die 8er Routen als unfranzösisch bissig heraus. Hinzu kommen sportliche Hakenabstände! Die Route Homme Bleu, bewertet mit 8a stellte sich als besonders bissig heraus: nach 15m 7b geht es weitere 15m voll ab, ein schwerer Boulder folgt den nächsten und zum Abschluss ne Mikroleiste… Volles Programm!  Nach erneutem Regen zogen wir 4 Tage später weiter in die Tarnschlucht.

Die Tarn ist der absolute Hammer (vorausgesetzt man mag Fingerlöcher)! Unser 70m Seil kam hier definitiv an seine Grenzen aber so konnten wir ein paar nette Bekanntschaften machen („He Sorry, dürfen wir schnell euer Seilende an unseres Knüpfen?“ ;-)). Ich kletterte ein paar tolle Linien im Sektor Tenessee, wobei die Tenessee (8b) selber irgendwie von unten besser aussieht als wenn man drinhängt. Unvergesslich der Fight im Onsight Versuch von les ailes du désir (8a) wo es mich leider nach 45m doch noch abgehängt hat…  Im Sektor Güllich lief dann das Kontrastprogramm: Die Routen hier sind selten länger als 10 Züge hintereinander schwer, so dass der Boulderstrom doch noch zum Zug kam. In Le spectre d`ottokar (8b) musste ich unbedingt das erste zweifingerloch anspringen, damit dann nach zwei Versuchen der Finger natürlich voll „gmetzget“ war. 10m Taperolle später hatte ich dann ne statische Lösung raus und kurz darauf die Begehung.  Der Kontrast zu St. Léger bezüglich Bewertung war nicht zu übersehen, plötzlich fiel alles so leicht. Vera zerrte sich leider in ihrer „action discrète“ (7c) den Ringfinger und konnte in der Folge keine Routen mit Zweifingerlöchern klettern, also eigentlich gar nicht mehr klettern! So nahmen wir nach einer genialen Woche Abschied von dieser wunderschönen Schlucht und fuhren dorthin, wo man auch mit gezerrtem Finger klettern kann: Nach Fontainebleau.

Anfangs waren wir unsicher ob wir nach denAusdauerhämmern in der Tarn in Boulderstimmung kommen würden, aber wenn man diese tollen Sandsteinblöcke erstmal angefasst hat, will man nicht mehr loslassen! Nach der Einstimmung in Bas Cuvier und einer Session bei Roche aux Sabots folgte mit dem Samstag unser letzter Tag, und was für einer.  Ich wollte unbedingt die éclipse (7C) klettern, hatte aber zu wenig Haut und rutschte immer von den Griffen. Deshalb kletterte ich in den letzten 2h vor der Dämmerung Arabesque (7B+), dann die Nouvelle Vague (7C) und fünf der 7A Klassiker in Roche aux Sabot, was für eine absolute Hammersession! Und dann kam jener Montagmorgen, mit dem der Traum aufhört…

Danke allen netten Leuten mit denen wir in Frankreich klettern durften und hoffentlich auf ein neues! CU

Check out Jungfrau Nordwand 18./19.März

Letzten Mittwoch stand fest, dass Donnerstag und Freitag Traumwetter herrschen wird, jedoch niemand Zeit oder Lust hat, mit mir die Jungfrau Nordwand zu versuchen. Also fragte ich Vera sehr spontan, ob sie mit mir mal bis zum Einstieg kommen würde und dann schauen wir mal…

16 Stunden später (und ein nicht ganz billiges Zugticket ärmer) standen wir auf dem Jungfraujoch, beladen wie die Hunzas im Himalaya. Nach einer Querung unter der Mathildespitze durch seilten wir uns den steilen Eishang neben dem Hängegletscher ab. Dreimal 60m abseilen und noch etwa 60m abklettern später schnallten wir die Schneeschuhe an und querten den Chielouwenengletscher Richtung Westen. Den steilen Eishang hinter dem Schneehorn erstiegen wir in drei anstrengenden Seillängen. Das folgende Plateau des Giesengletschers, direkt unter der Jungfrau Nordwand ist der Hammer: topfeben, perfekte weitsicht, heimelig eingebettet zwischen Schneehorn und Silberhorn fühlten wir uns sofort zuhause dort. Die geplante Linie durch die Nordwand hatte einen Makel: Im steilen Eisfall im obersten Wandteil schien ein Stück zu fehlen! Zudem war die Aussicht, nach langem Einsatz in der Wand noch den Gegenanstieg ins Jungfraujoch mit allem Gepäck zu bewältigen nicht sehr motivierend. So kuschelten wir uns ins Zelt und genossen eine wunderschöne Nacht an exklusiver Lage. Auf jeden Fall komme ich zurück, mit weniger Gepäck oder mindestens drei Tagen Zeit!

Boulder Winter 09/10

Diesen Winter hat mich das Boulderfieber voll erwischt. Da aber auch das Eisklettern und das Skitürelen nicht zu kurz kommen soll, sind wir des öfteren Nachts in den Wäldern des Tessins oder Unterwallis unterwegs. Bewaffnet mit Bürsten, Benzinlampe und Lawinenschaufel werden die begehrten Blöcke belagert. In Cresciano finden sich mitunter gute Bedingungen: Schneefrei und Sonne, man ist übrigens auch nie alleine dort…

Ganz geil sind die Blöcke in Vernayaz, dank der Schattenlage ist man meist alleine dort.

B.A.S.E Begehungsversuch

Mit Bernhard Witz war ich bereits in der JO und gemeinsam haben wir unsere ersten alpinen Erfahrungen gesammelt. Bernhard ist ein sehr starker Kopf, will heissen, für ihn sind Eisschrauben beim Eisklettern vor Allem Zeitverschwendung ;-). Der ideale Partner also um in den Eisfall B.A.S.E einzusteigen. Dies ist der Buchenbachfall im Lauterbrunnental. 300m Senkrecht bis teilweise überhängend, unten nochmals 150m geneigtes aber unangenehmes Mixedgelände, dies die Eckdaten zu diesem Eismonster, definitiv eine der beeindruckensten und grössten Eisfälle der Alpen.

Um 07:00 sind wir eingestiegen, verloren bereits in den ersten 3 Längen viel Zeit, weil das Eis nicht durchgehend war und unangenehme Reibungsplatten mit den Steigeisen bekratzt werden mussten. Die mitgenommenen kleinen Camalots zahlten sich aus. Die folgenden 3 Senkrechten Eislängen waren etwas vom unangenehmsten, dass wir je geklettert sind. Das Eis hatte einen Luftanteil von etwa 50%, der Pickel ging zwar immer bis zum Anschlag ins Eis, rutschte aber des öfteren mit einem unangenehmen Knacken durch. Von den Eisschrauben konnte nicht zuviel erwartet werden. Seillänge 7 und 8 waren dann recht gut, teilweise athletisches Eispilz – Gehangel mit wackligen Aufrichtern liessen sogar Boulder Stimmung aufkommen. Die Stände werden hier auch viel gemütlicher, ein riesiger Eisbalkon hätte sogar ein bequemes Nickerchen zugelassen, leider waren wir nicht schnell genug für solche Spässchen. In Seillänge 9, als das Eis endlich eine ordentliche Qualität erreicht hatte, fühlte sich Bernhard nach 2 perfekten Schrauben wohl etwas zu sicher und wollte einen Eisüberhang gar schnell überwinden. Leider brach ein Pickel aus und mit einem mehr oder weniger fröhlichen Jauchzer tauchte er in die saugende Tiefe wo er 15m später vom Seil sanft angehalten wurde. Unverletzt aber mit einem Pickel weniger kamen wir zur Gewissheit, dass so kurz vor dem Ende trotzdem kein effizientes weiterkommen möglich gewesen wäre. Da es auch schon 16:00 war, mussten wir wohl oder übel über dieses riesige Eismöbel abseilen. 7 Eissanduhren oder 4 Stunden später standen wir endlich wieder im Talboden, leider konnten wir den Pickel nicht mehr finden. Wenn also jemand einen Viper Pickel und eine Handschlaufe findet bitte melden. Bei der Heimfahrt meine ich: Nie mehr… Doch anderntags dann ein SMS an Bernhard: Auso seisch wenn wieder geisch, chumä scho mit…

Mehr Infos und Bilder bei Erstbegeher Peter von Känels Homepage

Abschluss JO Eisklettern

Am Samstag 06. Februar war das letzte JO Eisklettern für diese Saison. Wir waren in der Twannbachschlucht am Mixedklettern, an der Jugend EM sowie am Coaching Day in Saas Grund, zweimal im Kiental und als Abschluss in Kandersteg. Es war super zu sehen, wie viele von den Teilnehmern am Anfang den Pickel kaum gerade halten konnten und zuletzt souverän einen Mehrseillängen Eisfall im 4. Grad vorgestiegen sind! In diesem Sinne möchte ich allen Teilnehmern gratulieren, ihr habt wirklich riesige Fortschritte gemacht! Ich bin sicher, dass dies sowohl auf unseren weiteren Touren im Sommer wie auch generell eurer Bergsteiger – Persönlichkeit sehr viel bringt. Ihr dürft ruhig stolz auf euch sein!

Ich freue mich schon auf die nächste Saison mit euch!

Jugend EM Eisklettern Saas Grund 16.01. und Coaching Day

JO und Regioteam Biel nahmen am Samstag an der Jugend EM im Eisklettern teil. Am Start waren Damian, Franz, Mengia und Valerie. Die 4 hatten alle wenig Erfahrung, hielten sich aber gut! Es war ein spannender und laaaaanger Tag! Die Resultate:  Overalls_Saas_Grund_Youth_Ice-Climbing_Championship. Mehr Fotos hier

 Am nächsten Tag fand der Coaching Day statt. Beni, Timo, Fritz und Gilles profitierten von dem tollen Angebot und liessen sich von Eiskletterprofis Urs Odermatt und Ines Papert Tipps und Tricks zeigen.

 Bravo allen für euren Einsatz, es war toll!

Neuer Mixedklettergarten bei Biel

Am 09. Januar durfte die JO Biel das neue Gebiet einweihen. Das Gebiet wird vom Bahnhof Twann in einer schönen Wanderung in 40min durch die Twannbachschlucht erreicht. Noch einfacher geht’s mit dem Auto, dann beträgt der Zustieg noch 10m…

Infos findest im Topo_Twannbach

News und Topos von Silvan Schüpbach – Alpinist und Bergführer